Tabu Orgasmusstörung – Ich bin 42 und hatte noch nie einen Orgasmus

Tabu Orgasmusstörung – Ich bin 42 und hatte noch nie einen Orgasmus

Wir freuen uns, dass Janine Hug im Tages-Anzeiger in einem Artikel zum Thema Orgasmus und Sinnlichkeit erwähnt wird.
Der Artikel ist ein Bezahl-Artikel und unter folgendem Link abrufbar:

👉 Tabu Orgasmusstörung – Ich bin 42 und hatte noch nie einen Orgasmus (Tages-Anzeiger)


Keine Zeit für Sinnlichkeit

Vor ein paar Jahren – damals noch motiviert, das Rätsel meiner ausbleibenden Orgasmen zu lösen – besuchte ich mit meiner jüngeren Schwester einen Vortrag über Intimmassagen bei Didi Liebold.
Didi Liebold und seine Lebenspartnerin Janine Hug gehörten zu den Ersten, die sexologische Körperarbeit in der Schweiz praktizierten.

Durch verschiedene Methoden der Berührung, Atmung, Bewegung, Massage und Kommunikation sollen Menschen zu einem besseren Körperbewusstsein finden. Meine Schwester schlug nach dem Vortrag vor, eine Intimmassage bei Didi oder Janine zu buchen. Vielleicht irgendwann einmal, dachte ich.

Jetzt sitze ich bei Janine in der Praxis – allerdings nicht für eine Massage, sondern für ein Gespräch. Der Orgasmus ist ein zentrales Anliegen ihrer Klient:innen. Die Menschen kommen zu früh, zu spät, selten oder gar nicht. Deshalb entwickelt Janine gerade ein neues Orgasmus-Coaching. Trotzdem ist sie der Meinung, dass der Orgasmus kein Qualitätslabel für eine gute Sexualität sein sollte. Nicht der Orgasmus selbst stehe im Fokus, sondern der Weg dorthin: eine genussvolle Erregung.

Janine sagt: «Wir alle haben einen vollgepackten Alltag, und wenn wir es dann endlich einmal schaffen, uns Zeit für Sexualität zu nehmen, soll es direkt ein Feuerwerk sein.» Dabei ist es oft schon eine Herausforderung, sich in diesem Moment überhaupt zu entspannen. Während viele Menschen sich für Sport ganz selbstverständlich Zeit nehmen, sind sie weniger bereit, ihr Körperbewusstsein zu trainieren.

Janine beobachtet das auch bei sich selbst. In der Menopause hat sich ihre Libido verändert, sie hat weniger Lust, aber trotzdem bleibt sie dran. «Man kann Sexualität und Sinnlichkeit lernen, wenn die Bereitschaft da ist.»

Ein guter Punkt. Bin ich bereit, meine knapp bemessene Me-Time damit zu verbringen, meine Sinnlichkeit zu erforschen? Das Coaching kann individuell angepasst werden, aber das Paket beinhaltet ungefähr drei Sitzungen à drei Stunden, bestehend aus Beratung und Körperarbeit, dazwischen Übungen für zu Hause.

Eine Abkürzung wäre mir ehrlich gesagt lieber. Vielleicht lade ich erst mal den Akku des Vibrators auf. Wir vereinbaren, dass ich es mir überlege und in ein paar Tagen Bescheid sage. Wenig später schreibe ich ihr, dass ich mich nicht bereit fühle.